Vögel (seit 1985)
1985 erblickte in Belgien eine Dauerserie die Welt, die auch nach über 30 Jahren immer noch Bestand hat. Selbst die Währungsumstellung auf den Euro setzte dieser Serie kein Ende.
Der Entwurf für die Serie stammt von dem bekannten belgischen Künstler André Buzin (* 1946 in Dinant), der sich auf Tier- und Blumenmotive spezialisiert hat. Er hat mehr als 200 Briefmarken für verschiedene Länder entworfen und damit diverse internationale Preise gewonnen.
Marken in Franc-Währung
Am 30. September 1985 erschienen die ersten beiden Werte der neue Dauerserie. Dargestellt sind die Vögel mit einem sehr detaillierten Hintergrund aus Pflanzen. Es ist verpflichtend beide Landesbezeichnungen zu verwenden, sowohl das französische „Belgique“, wie auch das niederländische „België“. Um Niemand vor den Kopf zu stoßen, wurde die Reihenfolge der Sprachen auf den Marken abgewechselt.
Obwohl Deutsch die offizielle dritte Landessprache ist, wird „Belgien“ nicht verwendet.

Porto: 9 Fr Drucksache bis 20 gr, 16. 1.1985 bis 31.12.1989; Frankatur: 9 Fr „Stieglitz“ (Carduelis carduelis), Sonderstempel zum Thema „Philatelie in den Schulen“
Standardbrief
1994 erschien die 16 Fr Marke „Seidenschwanz“ (Bombycilla garrulus). Nach 9 Jahren (!) Vogelserie war dies die erste Marke, die als Einzelfrankatur auf einem Standardbrief verwendet werden konnte. Und es blieb auch die einzige Marke in BFR-Währung als Ausgabe für einen Standardbrief.

Porto: 16 Fr (Standardbrief) 1.1.1994 bis 31.12.1996; Frankatur: 16 Fr „Seidenschwanz“ (Bombycilla garrulus)
Drucksache
Drucksache mit ermäßigter Gebühr
Für den Versand von periodischen Ausgaben wie Zeitschriften, Broschüren und Bulletins etc. hat die Belgische Post einen speziellen Tarif.

Porto: 3,50 Fr (Drucksache zu ermäßigter Gebühr) Frankatur: 3,50 Fr „Rotkehlchen“ (Erithacus rubecula), Vorausentwertung; Zusatzstempel mit Einlieferungspostamt und Nummer der Zulassung für die ermäßigte Gebühr.
Weihnachtspost
Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit bis zum 14.1. des Folgejahres bietet die Belgische Post einen besonderen Service an. In dieser Zeit gibt es einen günstigen Tarif für Weihnachts- und Neujahrsgrüße.
Feldpostsendung (Luftpost)
Feldpostsendung nach Calgary, am 5.12.1988 als Luftpostbrief verschickt. Frankiert mit 30 Fr, bestehend aus 6 Marken „Kleiber“ (Sitta europaea). Tarif nach Kanada: 24 Fr (1.3.1986 – 16.1.1990)

Feldpostsendung nach Calgary, am 5.12.1988 als Luftpostbrief verschickt. Frankiert mit 30 Fr zu 6 Marken „Kleiber“ (Sitta europaea).
Der Brief wurde als Belgische Feldpost, 4090, Post 13, auf dem Truppenübungsplatz Vogelsang in der Eifel in Deutschland aufgegeben. Die Abkürzung „FBA“ steht für Forces Belges en Allemagne (Belgische Streitkräfte in Deutschland).
Die Retoursendung wurde am 12. Januar 1989 in Brüssel abgestempelt.
Angelschein
Eine besondere Verwendung von Briefmarken in Belgien stellt der Angelschein dar. Dieser muss nämlich bei der Post gekauft werden und die Gebühr dafür wurde mit Briefmarken quittiert.
Permis de pêche (Angelerlaubnis) für das Jahr 1994. Die Gebühren von 27 Fr wurden auf dem Postamt der Ortschaft Tilff, Teil der Gemeinde Esneux in der Provinz Lüttich, mit einer 7 Fr Marke „Blaumeise“ (Cyanistes caeruleus) und einer 20 Fr Marke aus der Serie „König Albert II“ bezahlt.
Übersetzung:
„Diese Genehmigung erlaubt im Wesentlichen das Fischen an einer oder zwei Angelschnüren vom Ufer aus, sowie die Verwendung des Keschers“
Einschreiben
Dieses Einschreiben wurde 1998 mit einer Marke ohne Werteindruck der Blumenserie, für das Briefporto und der 150 Fr Marke „Elster“ (Pica pica) frankiert. Diese Marke wurde 1997 herausgegeben, um die Einschreibegebühr abzudecken.

Porto: 17 Fr (Standardbrief) + 150 Fr (Einschreiben), 1.1.1997 – 31.12.2001; Frankatur: NV Marke der Blumenserie und 150 Fr Marke „Elster“ (Pica pica)
Behördenpost (Recommandation Postale)
Für eingeschriebene Sendungen von Behörden bietet die Belgische Post einen speziellen Tarif. Bereits 1880 wurde er eingeführt. Seit 1977 müssen die Behörden das normale Briefporto und 2/3 der Einschreibegebühr bezahlen. Diese wird eventuell auf den nächsten Franken abgerundet.

Porto: 13 Fr (Standardbrief) 1.3.1986 – 15.1.1990, 54 Fr (= 2/3 von 80 Fr Einschreibegebühr) 1.3.1986 – 31.12.1989; Frankatur: 7 Fr „Blaumeise“ (Cyanistes caeruleus) und zwei 30 Fr Marken aus der Serie „König Baudouin“
Portogerecht frankiertes Dienst-Einschreiben von der Gemeinde Hamme an den Gefängnisdirektor in Dendermonde.
Auslandssendung

Porto: 21 Fr (bis 20 gr, Zone A) 1.1.1999 – 31.12.2001 für Priority Sendungen; Frankatur: 21 Fr „Wacholderdrossel“ (Turdus pilaris )
Im Gegensatz zu den bisherigen Marken ist die „Wacholderdrossel“ (Turdus pilaris ) im Querformat gedruckt.
Postkarte
Die 14 Fr Postkarte mit einem „Steinkauz“ als Frankatur wurde am 5.11.91 in Izegem abgestempelt und erhielt in Vilvoorde den Nebenstempel „Onbekend bij de Naamafroeping/ Inconnu a l’appel“. D.h. der Empfänger war trotz Namensaufruf („te 18:00“ um 18 Uhr) nicht bekannt.
Dennoch wurde die Karte anscheinend nach 1040 Brüssel weitergeschickt.
Wahlsendung
Die Belgische Post bietet einen speziellen Tarif für Wahlsendungen der politischen Parteien an. Dieser liegt deutlich unter dem Drucksachentarif. Er ist 40 Tage vor einer Wahl bis zum Freitag vor dem Wahltag gültig. Die Briefe müssen mit „Verkiezingsdrukwerk“ oder „Imprimé Electoral“ gekennzeichnet sein.

Wahlsendung, Porto: 4 Fr, 1.1.1990 – 31.3.1992; Frankatur: 4 Fr „Blaukehlchen“ (Luscinia svecica ) mit Vorausentwertung
Dieser Brief wurde durch Phillipe Moureaux von der Partei „Parti Socialiste“ verschickt. Es ist Wahlwerbung für die Wahl zur Kammer und zum Senat am 24.11.91. Dies ist die einzige Wahl, die in die Portoperiode 4 Fr für Wahlsendungen fällt.
Phillipe Moureaux (12.4.1939 – 15.12.2018) war Minister in unterschiedlichen Belgischen Regierungen und von 1981 bis 1985 Ministerpräsident der Französischen Gemeinschaft in Belgien. Von 1992 bis 2012 war er Bürgermeister der Stadt Molenbeek.
Marken in Doppelnominale (Fr/€)
Vom 1.10.1999 bis zum 28.2.2001 hat die Belgische Post einen Werbestempeleinsatz in verschiedenen Stempelmaschinen verwendet, der den Umrechnungskurs zwischen Euro und Belgischen Franc zeigt.
Auslandssendung

Porto: 0,57 € (Non Prior Welt) 18.11.2002 – 3.5.2004; Frankatur. 3 mal 2 Fr/ 0,05 € „Gartenbaumläufer“ (Certhia brachydactyla) und 0,42 € Sondermarke „100 Jahre Belgischer Tennisbund“
Dieser Brief ist zwar mit einem Prior Label versehen, aber nur als Non-Prior Brief frankiert (0,57 € statt 0,84 €).
Der Ankunftsststempel auf der Rückseite vom 18.3.2004 deutet darauf hin, dass der Brief dennoch als „Prior“ befördert wurde.
Weihnachtspost
Weihnachtskarte vom 19. Dezember 2001

Porto: 16 Fr/ 0,40 €, Weihnachtskarte , 1.1.1999 – 17.11.2002; Frankatur: 16 Fr/ 0,40 € „Neuntöter“ (Lanius collurio)
Standardbrief
Aus Ermangelung von Marken mit der korrekten Portostufe wurden vielen Briefe mit Doppelnominale überfrankiert.

Porto: 0,49 €, Standardbrief Inland, 18.11.2002 – 2.5.2004; Frankatur: 21 Fr / 0,52 € „Wacholderdrossel“ (Turdus pilaris )
Standardbrief Inland vom 3.3.2004 mit 0,03 € überfrankiert.
Einschreiben

Einschreiben mit Marke der Blumenserie ohne Währungsangabe. Porto: 17 Fr (1.1.1997 – 31.12.2001) Brief + 150 FR/ 3,72 € für das Einschreibenporto ; Frankatur: NVI Blumenmarke + 150 Fr/ 3,72 € „Elster“ (Pica pica)
Die 150 Fr/3,72 € Marke in Doppelnominale ist identisch zu der 1997 herausgegebenen 150 Fr-Marke
Marken in €-Währung
Standardbrief „Non Prior“
Ende 2002 hat die Belgische Post auch im Inlandsverkehr die Unterscheidung zwischen schneller „Prior“ und langsamer Postlaufzeit „Non Prior“ eingeführt, die bereits im Auslandsverkehr existiert.
Abgeschafft wurde die Unterscheidung Ende 2007 bzw. Anfang 2008 (Ausland) wieder.
Werbepostkarte
Zu verschiedenen Anlässen hat die Belgische Post vorfrankierte gratis Werbepostkarten an das Publikum herausgegeben.

Ausgabe „Belgien tanzt“ vom 19.7.2005. Sie existiert in alle 3 Landessprachen. Porto: 0,44 € (3.5.2004 – 31.1.2006, Drucksachenkarte Inland bzw. „Non Prior“ Postkarte) ; Frankatur: 0,44 € „Mehlschwalbe“ (Delichon urbicum)
Einschreiben

Einschreiben mit Prior-Marke „Zeit für Begegnungen“; Porto: 0,50 € (3.5.2004 – 31.1.2006) Brief, Prior + 4,00 € für das Einschreibenporto; Frankatur: 4,00 € „Uhu“ (Bubo bubo) + NVI Prior-Marke
Wahlsendung
Gemeinderatswahl am 8.10.2006
Marken ohne Währungsangabe
Einschreiben
2008 führte die Belgische Post das Nummernsystem für die einzelnen Portostufen ein. Die „1“ entspricht dem Standardporto, die „2“ der nächsten Portostufe etc.
Es gibt Marken für das Inland, Europa- und Weltversand.

Porto: „1“ für Standardbrief (0,65 €) + Einschreibemarke (4,90 €) für das Einschreibenporto ; Frankatur: NVI „Fischadler“ (Pandion haliaetus) + „1“ Schneemann Ausgabe 2011
Einschreiben mit Rückschein
Einschreiben mit Rückschein aufgegeben am 6.10.2016 in 2018 Antwerpen Breuerodestraat

Porto: „1“ für Standardbrief (0,74 €) + Einschreibenmarke (5,29 €) für das Einschreibenporto + Rückscheinmarke „AR“ (1,25 €) (1.1.2016 – 31.12.2016) Frankatur: NVI „Löffelente“ (Spatula clypeata) + NVI „Kiebitz“ (Vanellus vanellus) + „1“ Schmetterling Ausgabe 2014
Vereinspost
Die Frankatur „Verenigingen – Associations“ ist gültig für den Versand von Vereinspost. Die ermäßigte Gebühr gilt für gemeinnützige Organisationen und Vereine. Eine Mindestanzahl von 40 Briefen muss am Schalter eingeliefert werden und nach Postleitzahl sortiert sein.