In der Arbeitsgemeinschaft Forschung Deutsche Bundespost e.V. (AGF) haben die beiden Sammler Marc Schöpper und Andreas Lehr das neue AGF-Sonderheft „Handbuch – Briefmarken Individuell und PortoCards Individuell“ heraus gegeben. Das Handbuch im A4-Format besticht auf 192 farbigen Seiten mit großer Detailtreue und vielen Bildern. Die beiden Autoren zeigen übersichtlich den derzeitigen Forschungsstand zu den „Individuell-Produkten“ der Deutschen Post.
Erst seit 2009 sind die „Individuell-Produkte“ erhältlich, dennoch, oder gerade deshalb, hat sich in diesem Sammelgebiet bereits viel getan. Es handelt sich bei dem AGF-Sonderheft nicht um einen Katalog – das wäre bei der Vielzahl der bisher erstellten Marken Individuell schier unmöglich. Vielmehr beschreibt das Handbuch die bisher verschiedenen Ausgabe-Typen und erklärt, wie sie zu unterscheiden sind.
Das Sonderheft kostet 26,50 € zuzüglich Versand und ist ab sofort bei der Arbeitsgemeinschaft AGF bestellbar.
Eine Besonderheit stellt dieser DIN C6 (16×11 cm) Fensterumschlag mit einer Frankatur von 145 ct dar:
Die Frankatur von 1,45 € macht eigentlich keinen Sinn. An dem Umschlag, der mir vorliegt, ist nicht zu erkennen, dass die Sendung besonders schwer war. Interessant ist zudem der zweite QR-Code neben dem Adressfenster.
Ende 2013 bin ich auf ein Projekt im Internet aufmerksam geworden, das sich
„Postcrossing“, also frei übersetzt „Austausch von Post“ nennt. Dabei geht es
um das Verschicken von Postkarten rund um den ganzen Globus. Postcrossing
existiert bereits seit über 10 Jahren und wurde 2005 von Paulo Magalhães in
Portugal ins Leben gerufen. Sein Ziel war und ist, eine Online Plattform zu
schaffen, die Menschen mit Hilfe von Postkarten weltweitweit verbindet, unabhängig
von ihrem Wohnort, Alter, Geschlecht, Rasse oder Glauben. Am 11. April
2008 wurde die Zahl von einer Million Postkarten, die über die Postcrossing
Plattform ausgetauscht wurden, erreicht. Seitdem wächst sie stetig an. Im letzten
Jahr wurde die 30 Millionen Grenze geschafft.
Mittlerweile hat Postcrossing über 644.500 Mitglieder in 210 Ländern der Erde. Es werden fast 1.000 Postkarten pro Stunde verschickt. Die meisten Mitglieder hat Russland mit 78.782 Postcrossern. Deutschland liegt in dieser Statistik mit 46.126 Mitgliedern auf dem fünften Platz. Schaut man sich allerdings die Zahl der versendeten Postkarten an, so liegt Deutschland mit 5.221.638 Karten noch vor Russland mit 4.352.423 Stück.
Am unteren Ende der Tabelle finden sich Länder wie Tuvalu, Nordkorea, Papua Neu Guinea und weitere mit nur einem registrierten Mitglied (Stand 13.10.2016).
Auf der Internetseite postcrossing.com werden diese Statistiken sehr liebevoll gepflegt und mit vielen Informationen zu den einzelnen Ländern und ihren Mitgliedern ergänzt. Man kann z. B. eine nationale Rangliste der Mitglieder sehen:
Und wie funktioniert Postcrossing?
Zunächst registriert man sich als Nutzer und erstellt eine persönliche Seite mit einem Alias Namen. Neben einer kurzen (manchmal auch langen) Beschreibung zu seiner Person und seinen Wünschen nach bestimmten Postkarten, gibt man hier seine Adresse ein. Diese erscheint allerdings nicht öffentlich auf dem Profil. Als „Amtssprache“ hat sich Englisch auf Postcrossing etabliert.
Um zu starten, schaut man sich am Besten den einen oder anderen Eintrag von Mitgliedern an. Über einen Klick auf den Alias-Namen gelangt man zu den Einträgen.
Ist dies erledigt, fordert man die erste Adresse an, an die eine Postkarte geschickt wird. Jede Karte erhält eine individuelle Nummer, die auf der Karte vermerkt wird. Die Auswahl der Adresse geschieht zufällig durch das System. Sobald die Karte angekommen ist, landet die eigene Adresse im großen Topf und wird irgendwo auf der Welt einem Mitstreiter zugeleitet. Damit das System weiß, dass eine Postkarte angekommen ist, wird sie auf der Internetseite registriert. Dazu gibt man die individuelle Kartennummer ein.
Natürlich ist es etwas mühsam immer zu warten bis die eine Karte angekommen ist, vor allem, wenn man die Postlaufzeiten in einigen Ländern sieht. Daher kann man zunächst 5 Postkarten gleichzeitig losschicken. Diese Zahl erhöht sich kontinuierlich mit der Zeit. Ich habe die Möglichkeit 18 Postkarten simultan loszuschicken.
Meine persönliche Postcrossing Geschichte
Meine erste Postcrossing Karte habe ich am 8. Dez 2013 nach Russland verschickt und sie ist dort am 13. Feb 2014 angekommen. Gerade nach Russland muss man sehr lange Postlaufzeiten in Kauf nehmen. Die zweite Karte (nach Polen) hat aber auch noch mehr als 2 Wochen gebraucht (23. Dez. 2013 – 10. Jan. 2014).
Die erste Postkarte über Postcrossing hatte ich am 6. Feb. 2014 im Briefkasten:
Wie unschwer zu erkennen ist, wurde sie in Österreich verschickt.
Leider kommt es auch immer wieder vor, dass Postkarten nicht ankommen. Und das geschieht nicht nur in exotischen Ländern. Selbst in den Niederlanden ist eine Karte von mir nicht angekommen.
Mittlerweile habe ich 456 Postkarten aus 49 unterschiedlichen Ländern erhalten, und fast jeden Tag liegt eine neue Karte im Briefkasten. Sogar unser Briefträger hat mich schon angesprochen. Er freut sich über die interessanten Karten aus aller Welt. Die exotischste Postkarte kam von den Weihnachtsinseln, auch ein Land mit nur einem Mitglied:
Eine schöne, extra für Postcrossing angefertigte Karte habe ich aus Brest in Weißrussland erhalten:
Es werden nicht nur extra Postkarten für Postcrossing angefertigt, sondern auch Briefmarken. In der Zwischenzeit gibt es Sondermarken aus 13 unterschiedlichen Ländern (u.a. Niederlande, Russland, Tschechien etc). Eine kleine Auswahl zeigt die folgende Abbildung:
Darüber hinaus stiftet die Deutsche Post jedes Jahr 10 Cent für jede Postkarte die im Dezember in Deutschland verschickt wird. 8857,- € wurden dieses Jahr an die Stiftung Lesen übergeben.
Zum Schluss noch eine besondere Karte:
Wie man dem Text und dem Poststempel entnehmen kann, hat der Absender sie von der amerikanischen Station McMurdo in der Antarktis verschickt. Laut Poststempel wurde die Karte am 18. Jan. 2016 aufgegeben und hat mich am 2. Feb. 2016 erreicht.
Wer etwas mehr über das Projekt erfahren möchte, findet Informationen auf der Internetseite www.postcrossing.com
Hier möchte ich die Tabelle der erschienenen Plusbriefe ergänzen. Meldungen über weitere Druckdaten und Portostufen gerne an mich.
Portostufe
Kennung
Stand
Druckdatum
Auflage
vorhanden
55 ct
BOU7FNP1
09.2010 DP
09.2010
2,5 Mio.
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03.2011
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″
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06.2011
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09.2011
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″
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12.2011
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″
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04.2012
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08.2012
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58 ct
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″
12.2012
″
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″
″
03.2013
″
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″
″
08.2013
″
*
60 ct
″
″
01.2014
″
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″
″
03.2014
″
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″
″
08.2014
″
*
62 ct
„
„
01.2015
„
*
″
01.2015
04.2015
″
*
″
„
09.2015
3 Mio
*
90 ct
BOU4FNP3
03.2014 DP
5.2014
784‘
*
145 ct
BOU4FNP1
03.2010 DP
11.2009
600‘
″
″
03.2010
″
*
″
″
03.2011
″
*
″
″
04.2011
″
″
11.2010 DP
07.2011
″
*
″
″
05.2012
480‘
*
″
″
10.2012
600‘
*
″
″
12.2012
″
*
″
″
04.2013
480‘
*
″
″
07.2013
″
*
″
″
10.2013
900′
*
″
″
04.2014
480′
*
″
″
11.2014
600′
*
″
″
09.2015
480′
*
″
″
11.2015
″
*
145 ct
s. Abb.
BOU6FAP1
01.2015 DP
01.2015
110M
*
Tabelle 1: Druckvermerke der Plusbrief Ausgaben der HUK-Coburg
Mit * gekennzeichnete Druckvermerke liegen dem Autor vor
Eine Besonderheit stellt dieser DIN C5 Fensterumschlag mit einer Frankatur von 145 ct dar:
Die Frankatur von 1,45 € macht eigentlich keinen Sinn. An dem Umschlag, der mir vorliegt, ist nicht zu erkennen, dass die Sendung besonders schwer war.
Seit mehreren Jahren gibt es bereits personalisierte Briefmarken und Ganzsachen in diversen Ländern wie Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Die Deutsche Post hat dazu im Jahr 2006 einen Pilotversuch gestartet und zunächst sogenannte Plusbriefe Individuell heraus gegeben.
In den folgenden Jahren wurde das Sortiment um Pluskarten, Marken und Portocards Individuell erweitert. Die Entwicklungen und Besonderheiten dieses Sammelgebiets möchte ich gerne dokumentieren